Rheinland-Pfalz Saarland 9. November 2013

Gruppenfoto Regionaltreffen RPS 2013

Bericht von Julia Hagenbourger

Wie schon in den letzten Jahren, stand wieder ein herbstliches Treffen der Regionalgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland an. Um diesmal den Familien aus Rheinland-Pfalz einmal eine etwas kürzere Anfahrt zu ermöglichen, erklärte sich Familie Niebergall bereit, einen Ort für das Regionaltreffen zu organisieren. Mit dem Gemeindekindergarten in Sponheim hatten sie sehr freundliche und ansprechende Räume ausgesucht.
Mit dabei war Kathrin Hoff, die ihre Promotionsarbeit in Ethnologie zum Thema „Albinismus in Tansania“ vorbereitete und dazu gerne vom Alltag von Menschen mit Albinismus in Deutschland erfahren wollte.
Sie berichtete uns zunächst von ihrem 2monatigen Aufenthalt in Tansania und dem Hintergrund ihrer Studie, der sich mit der Situation von Menschen mit Albinismus in Tansania beschäftigt, die oft mit Verfolgung oder Diskriminierung rechnen müssen.
Ein verbreiteter Volksglaube in Tansania besagt, dass Körperteile von „Albinos“ dem „Besitzer“ Heilung von Krankheiten bringen können. Daher kann es passieren, dass in Tansania Menschen mit Albinismus verfolgt, regelrecht gejagt und sogar umgebracht werden.
Frau Hoff zeigte uns mittels Beamer einige Fotos, wie in Tansania Menschen mit Albinismus in Camps zwar geschützt, aber auch abgeschieden von den Mitmenschen leben, um nicht Opfer von Verfolgung und Gewalt zu werden.
Immerhin erhalten die Kinder dort die Möglichkeit, an Schulunterricht teilzunehmen, ohne täglich um ihr Leben fürchten zu müssen. Von einer Integration in die Gesellschaft ist die Situation allerdings weit entfernt…
Wir waren erstaunt und betroffen, welche Schwierigkeiten man dort als Mensch mit Albinismus meistern muss. Und dankbar darüber, wie gut die Möglichkeiten bei uns sind für ein Kind mit Albinismus, sich bestmöglich entwickeln zu können.
Nach der anschließenden Stärkung beim gemeinsamen Essen konnte die Zeit von den Erwachsenen zum gemütlichen Austausch genutzt werden. Einige Jugendliche hatten ihre vergrößernden Sehhilfen mitgebracht, wobei auch neueste Technik (Tablet) begutachtet werden konnte. Währenddessen bevorzugten die Kleineren eher das Außengelände und machten von den Spielgeräten und den Fahrzeugen ausgiebig Gebrauch. Auch die Mehrzweckhalle konnte noch zum Toben genutzt werden.

Im Anschluß sahen wir noch Ausschnitte eines Films über die soziale Entwicklung von sehbehinderten Kindern in verschiedenen Altersstufen. Auch hier gab es wieder interessante Einblicke und aufschlussreiche Momente für die Betrachter.
Auch abschließend, beim gemeinsamen Aufräumen, fand noch ein reger Austausch unter den Teilnehmern statt.
Insgesamt war es ein sehr gelungener Tag für die 10 Kinder u. Jugendlichen und 17 Erwachsenen. Nochmal ein herzliches Dankeschön an Familie Niebergall fürs Organisieren und Kümmern!