Bericht von Barbara Späth
28. und 29. Juni 2014
Am Samstagmittag war die Freude groß! Es begann alles mit einem fröhlichen Wiedersehen und Kennenlernen. Mit ausgelassener Stimmung machten wir uns von unserem schönen Hotel in der Dessauer Innenstadt aus auf dem Weg zum Rathaus, um dort mit einer Stadtführung das Erwachsenentreffen zu beginnen. Die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt wollte natürlich gründlich von uns erkundet werden.
Dessau war eine kreisfreie Stadt im Land Sachsen-Anhalt, aber nun ist sie Teil der neuen kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau. Sie hat kulturell einiges zu bieten. Für Theaterliebhaber oder Naturfreunde ist die Stadt genau das Richtige mit ihren eindrucksvollen Gärten/Parks und ihrem bekannten Theater, in dem unter anderem Stücke von Wagner und Co. aufgeführt werden. Auch ein schönes Einkaufszentrum und ein großes Kino mit zwei Bars kann Dessau unter anderem sein Eigen nennen.
Jedoch fehlten uns etwas die Menschen auf den Straßen, da sich Dessau als eine recht ruhige Stadt herausstellte. Es entstanden deshalb die wildesten Theorien, dass sich deshalb alle Einwohner entweder im Theater, im Einkaufszentrum oder im Kino aufhalten würden. Gut für die Bewohner, wenn sie ihre Freunde/Familie finden möchten. Sie müssen nur an drei Orten der Stadt suchen. Wie man merkt, war die Stimmung äußerst gut.
Nach unserer informativen und interessanten Stadtführung machten wir uns dann auf den Weg, um uns ein bisschen mit einem Imbiss im „Klub im Bauhaus“ zu stärken. Hier konnten wir uns sehr gut austauschen und es gab viele interessante und amüsante Gespräche.
Frisch gestärkt stand am Nachmittag ein Besuch des Bauhauses im Mittelpunkt. Als Hochschule für Gestaltung revolutionierte das Bauhaus weltweit das künstlerische und architektonische Denken und Arbeiten und legte einen entscheidenden Grundstein für die Moderne, welcher noch heute in Dessau zu besichtigen ist.
Wir starteten daher unsere Besichtigung bei den bekannten Meisterhäusern. Beim Bau
dieser Häuser wurde sehr viel mitgedacht. Es ging sehr viel darum, die Häuser auch möglichst praktisch auszurichten. Schränke wurden beispielsweise in die Wände integriert, um Platz zu sparen und auch in der Küche wurde auf die gute Erreichbarkeit und Funktionalität geachtet, was auch vielleicht ein paar unserer Frauen in der Gruppe inspiriert hatte. Das Bauhaus an sich durfte natürlich auch nicht ausgelassen werden. Von der Aula über die Mensa, bis hin zu Zimmern im Studentenwohnheim und das Zimmer des Direktors hatten wir nichts ausgelassen. Auch hier merkte man, wie sehr beim Bau und der Gestaltung auf künstlerische und praktische Weise mitgedacht wurde.
Doch nach all diesen vielen Eindrücken, freuten wir uns alle auf ein gemeinsames Ausklingen des Tages. Deshalb ging es nach einer kurzen Pause im Hotel weiter ins „Erste Dessauer Kartoffelhaus.“ Bei gutem Essen und Getränken ließen wir es uns gut gehen. Aber nach all dem nahmen wir noch unsere letzten Kraftreserven und suchten uns ein gemütliches Plätzchen in der Innenstadt, um bei einem Glas Hugo auf den gelungenen Tag anzustoßen. Wir waren eine bunt gemischte Truppe aus dem Norden und Süden, weshalb auch ein kleiner Regionen-Wettstreit entstand. Achtung Schleichwerbung!! Hugo von Aldi Nord musste gegen den Hugo von Aldi Süd antreten. Einstimmig stand die Entscheidung aber schnell fest. Der Süden ging als der Sieger des Abends hervor. Wir waren an diesem Samstag so gut wie die einzige Gruppe von Leuten, weshalb scheinbar auch die Dessauer Polizei etwas verwundert war, dass etwas Leben an diesem Abend in der Innenstadt war und drehte deshalb eine Runde durch diese.
Sichtlich müde machten wir uns dann aber alle auf in unsere Betten.
Den Sonntagmorgen starteten wir mit einem gemeinsamen Frühstück in unserem Hotel, bevor wir uns dann auf den Weg zum Schloss Mosigkau machten, wo wir auch den Teil unserer Gruppe trafen, der leider nicht in selben Hotel übernachten konnte.
Die damalige Schlossbesitzerin Prinzessin Anna Wilhelmine bestand darauf, dass nach ihrem Tode ein Stift für adlige unverheiratete Frauen eingerichtet wird, das bis 1945 bestand. Das alles hatte sie detailgenau in ihrem Testament festgehalten. Wir alle wollten uns gar nicht ausmalen, wie viele Seiten Papier das wohl waren, da sich Wilhelmine sogar Gedanken über die Verzinsung gemacht hatte. Die Frauen, die im Schloss leben durften, hatten ein sehr schönes und ruhiges Leben. Sie mussten so gut wie nicht arbeiten und hatten alles, was sie brauchten wie zum Beispiel auch Spieltische, um die Langeweile zu vertreiben. Nach der sehr interessanten Führung durch das Schloss erkundeten wir noch ein bisschen den Schlossgarten, der als UNESCO Welterbe ausgezeichnet ist. Mit seiner wunderschön angelegten Parkanlage und dem Irrgarten, welcher für sehr viel Spaß sorgte, hat er diese Auszeichnung auch ganz zu recht verdient.
Anschließend stärkten wir uns noch bei Kaffee und Kuchen, um das Erwachsenentreffen gebührend ausklingen zu lassen und um für die teils recht lange Heimfahrt gestärkt zu sein.
Es war ein sehr schönes Wochenende in Dessau! Ganz lieben Dank noch einmal an Romy und den Vorstand für die tolle Organisation!
Alle freuen wir uns schon auf das nächste Erwachsenentreffen, bei dem hoffentlich noch mehr Betroffene teilnehmen. Es lohnt sich!